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GeschichteTSV Emtinghausen von 1910 e.V.

Rückblick auf 100 Jahre TSV Emtinghausen

Am 19. Juni 1910 fand die Gründungsversammlung des TV Emtinghausen statt.

Erster Vorsitzender wurde der Lehrer Arthur Ernsting. Es wurde die erste Satzung beschlossen.

Mitglieder konnten nur männliche Personen werden.

Da Emtinghausen und Thedinghausen zu dieser Zeit zum Landkreis Braunschweig gehörte, beantragte man dort auch einen Zuschuss, der dann auch bewilligt wurde.

Zu der Zeit wurden auch die ersten Sportgeräte angeschafft.

Der Übungsbetrieb erfolgte im Garten oder auf dem Saal des Gasthofes Brockmann später „Zum Götzen“ an der Kreuzung.

Am 30.Oktober wurde dann ein Stiftungsfest gefeiert.

In dem Gründungsjahr sind 74 Männer und Jugendliche dem TV beigetreten.

Im Januar 1911 erfolgte die Aufnahme in den Bremer Turngau und die Deutsche Turnerschaft. Später wurde der TV auch noch Mitglied im Aller-Weser-Turnverband.

Es wurden auch zum ersten Mal Wettkämpfe in der Leichtathletik durchgeführt. Wo sie stattfanden, ist aber nicht bekannt.

Entgegen der Satzung traten schon Anfang 1913 neun Frauen dem TV bei.

Für den Zeitraum des 1. Weltkrieges und danach liegen uns keine Unterlagen vor.

1933 nahmen TV Mitglieder am 15. deutschen Turntag in Stuttgart teil. Sie fuhren mit dem Zug ab Bremen über Würzburg nach Stuttgart. Man muss annehmen, dass dieser Turntag schon von der NSDAP mit organisiert wurde, da die Turntaggäste am Bahnhof schon von der SA und SS abgeholt wurden. Die ganze Veranstaltung dauerte eine Woche.

Beim 25-jährigen Stiftungsfest im Jahre 1935 bekam Artur Ernsting die damals höchste Auszeichnung, den Ehrenbrief des deutschen Turnerbundes.

Schon kurz nach dem Ende des 2. Weltkrieges, am 28.Dezember 1945, wurde als Nachfolger des Turnvereins der Turn- und Sportverein gegründet.

Zur ersten JHV kamen 48 Mitglieder und es wurde eine neue Satzung und Beiträge beschlossen.

In den folgenden Jahren veranstaltete man regelmäßig Sportfeste, die auf dem jetzigen Schützenplatz oder im Saal des Gasthofes „Zum Götzen“ stattfanden.

Außerdem veranstaltete der TSV Theater- und Tanzabende und Kostümfeste.

Es war wohl ein Zeichen dafür, dass man möglichst schnell den Krieg vergessen wollte.

Kreismeisterschaften im Turnen und in der Leichtathletik fanden das erste Mal nach dem Krieg in Kirchweyhe und Brinkum statt.

Auch in Emtinghausen fand noch ein Sportfest statt, an dem 239 Mädchen, Jungen, Frauen und Männer teilnahmen.

Zum Jahresende 1950 zog der, zu der Zeit aktivste Sportler und Organisator, Erich Reinbott, aus beruflichen Gründen nach Bremen. Diese Lücke konnte der TSV nicht schließen und so wurde die Turnsparte nach ein paar Jahren aufgelöst.

Im Jahre 1946 wurde auch zum ersten Mal Tischtennis im Saal des „Götzen“ gespielt, was aber den Turnern nicht sonderlich gut gefiel.

Aber nach ein paar Jahren war auch dort kein Übungsbetrieb mehr vorhanden.

Der einzige Lichtblick in diesen Jahren war, dass 1953 die Fußballsparte gegründet wurde, allerdings nur für Männer. Für Kinder und Jugendliche wurde kein Fußball angeboten. Erst 1959 gibt es in der Fußballsparte eine Jugendarbeit.

Das 50-jährige Jubiläum fand im Juli 1960 statt. Sonnabends gab es eine Feier mit geladenen Gästen, bei der nach einem Rückblick durch Carl Buschmann, Vereinsmitglieder ausgezeichnet wurden.

Sonntags fanden dann Wettkämpfe im Turnen und der Leichtathletik statt. Mittags gab es einen Umzug durch Emtinghausen und am Ehrenmal auf dem Friedhof wurde noch ein Kranz niedergelegt.

Die Arbeit im Vorstand war zu jener Zeit bescheiden.

Protokolle von JHV waren oft nur eine Seite lang. Protokolle von Vorstandssitzungen gab es nicht. Absoluter Tiefpunkt der bisherigen Vereinsgeschichte war das Jahr 1968. Zur JHV im „Götzen“ kamen 14 Mitglieder und es wurde überlegt, ob man den Verein auflöst.

Doch Carl Buschmann hatte sich ein Herz genommen und stellte sich als 1. Vorsitzender des TSV zur Verfügung. Mit großem Engagement konnte er das Steuer noch einmal herum drehen.

Er gründete noch im selben Jahr die Damengymnastikabteilung. Er fand auch Mitglieder, die die Jugendarbeit im Fußball und Tischtennis aufbauten. Selber betreute er noch eine Leichtathletikgruppe.

Schließlich initiierte er noch die Neufassung der Vereinssatzung, die 1970 verabschiedet wurde.

Im gleichen Jahr beging man das 60-jährige Jubiläum in einen würdigen Rahmen. Zu dieser Feier waren auch der damalige Landrat und der Sportreferent des Landkreises Braunschweig sowie Sportfunktionäre und Kreistagsabgeordnete gekommen.

Zu dieser Zeit fanden noch alle Sportaktivitäten auf dem Sportplatz, jetzt Schützenplatz, und im Saal vom „Götzen“ statt.

Carl Buschmann hatte aber schon damals erkannt, dass der Sportbetrieb in Zukunft nur weitergeführt werden kann, wenn der TSV eine Sporthalle bekommt. Durch seine Zielstrebigkeit konnte schon im 1971 der erste Spatenstich erfolgen. Unter Mithilfe von vielen Vereinsmitgliedern wurde sie 1973 fertiggestellt.

Die Halle war noch nicht fertig, da begannen die Planungen für den Sportplatz.

Der alte Sportplatz beim „Götzen“ entsprach nicht mehr den Anforderungen an einen modernen Platz und die Umkleiden im alten DRK Heim waren nur ein Provisorium.

Es entstanden ein Trainingsplatz und ein großes Fußballfeld. Gleichzeitig wurden auch die ersten Leichtathletik- Anlagen installiert.

Die Einweihung erfolgte dann 1975.

Bereits im Jahre 1972 gab es aber noch die Kreisreform. Bis dahin gehörten wir zum Landkreis Braunschweig und betrieben unseren Punktspielbetrieb im Fußball und Tischtennis im Landkreis Grafschaft Hoya.

Ab dem 1.7.1972 gehörten wir zum Landkreis Verden und damit auch zum KSB Verden.

Das hieß aber auch, statt Fahrten nach Hoya, Bassum oder Schwarme ging es jetzt nach Verden, Ottersberg oder Achim.

In 6 Jahren machte Carl Buschmann aus einem fast toten Verein einen lebendigen Verein mit jetzt 310 Mitgliedern.

1974 übernahm Hanfried Lübkemann den Vorsitz des Vereins und Carl Buschmann wurde sein Vertreter.

Durch die neue Sporthalle konnten auch neue Sparten entstehen.

Da war es von Vorteil, dass Käthe und Hans Sziede gerade ins Nachbarhaus von Carl Buschmann eingezogen waren. Sie kamen aus der Nähe von Hannover und hatten dort schon Trainererfahrungen gesammelt. Hans Sziede wurde Spartenleiter beim Turnen und Käthe gründete die Korbballsparte.

Für Kinderturnen und Mutter-Kind-Turnen gewann man Antje Wohlfromm aus Brinkum als Übungsleiterin. Sie leitete seit 1968 auch schon 2 Damengymnastikgruppen.

Außerdem betreute Friedrich Buschmann eine Männergruppe, die Ballspiele, Turnen und Gymnastik ausübten.

Vergessen darf man aber die Tischtennisspieler nicht. Durch die neue Halle gab es jetzt natürlich wesentlich bessere Bedingungen. Besonders das Jugendtraining wurde unter der Leitung von Johann Glander intensiviert. Schon 1977 nahmen 7 Mannschaften am Punktspielbetrieb teil.

Im Jahre 1976 wurden erstmals Sportabzeichen durch Hans Sziede und Günter Purmann abgenommen.

Durch den neuen Sportplatz boomte auch die Fußballabteilung. So gab es 1980

58 Jugendliche und 37 Herrenspieler.

Die Leichtathleten wünschten sich auf dem Sportplatz noch eine 100 m Laufbahn. Es wurde 1980 eine 100 m Kunststofflaufbahn errichtet. So gehörten Leichtathletikwettkämpfe zum festen Jahresplan in Emtinghausen.

Diese finden jetzt in Thedinghausen statt, werden aber in Gemeinschaftsarbeit der Athleten aus Emtinghausen und Thedinghausen organisiert.

Auch in Emtinghausen gab es einen Tennisboom oder besser gesagt einen Boris Becker Boom.

Der Vorstand beschloss, eine neue Sparte Tennis zu gründen. Nach allerlei Schwierigkeiten konnten aber doch im Jahre 1984 zwei Tennisplätze und ein kleines Vereinsheim hinter der Sporthalle eingeweiht werden. Später kam dann noch ein 3. Platz hinzu. Man begann mit 120 Spartenmitgliedern.

Beim Bau der Tennisanlage halfen viele Mitglieder.

Das 75-jährige Jubiläum wurde im Juni 1985 gefeiert.

Auch damals gab es einen Kommers und einem Festball.

Karsten Wilkens gab die Spartenleitung der Leichtathletik 1987 nach 18 Jahren an Andreas Kehlenbeck ab.

Da die Verwaltung des Vereins immer aufwändiger wurde, schaffte man 1985 den ersten Computer an. Kostenpunkt 8000 DM.

Gleichzeitig wurde mit Helga Andretzky auch die 1. Geschäftsführerin eingestellt.

Mitte der neunziger Jahre wuchs die Mitgliederzahl auf über 730 in 12 Sparten.

Aus diesem Grunde gab es Planungen, die Sporthalle zu erweitern.

1998 begann man dann mit der Erweiterung. Die Halle wurde um 1/3 verlängert.

Zusätzlich entstanden 2 Umkleideräume und 1 Geräteraum.

Mit viel Eigenleistung, Zuschüssen von der Gemeinde usw. konnte die fertige Halle 2000 eingeweiht werden.

Hanfried Lübkemann gab 2001 den Vorsitz des Vereins, nach 27 Jahren hervorragender Arbeit, an Claus Wicke ab. In der Zeit von 1969, als er stellv. Vorsitzender wurde, bis 2001 entstand an der Schulstraße ein komplett neues Sportzentrum und die Mitgliederzahl wuchs von 130 Mitgliedern auf 735 Mitglieder.

Als Dank für seinen enormen Einsatz zum Wohle des Vereins wurde er 2002 zum Ehrenvorsitzenden des TSV Emtinghausen gewählt.

Leider schloss in dem Jahr unser Vereinslokal „ zum Götzen „ die Türen. Seit dem haben wir kein Vereinslokal mehr.

Die Sparte Fußball feierte 2003 ihr 50-järiges Jubiläum.

Schon im nächsten Jahr begann aber der Untergang.

Jugendmannschaften konnten nicht mehr gemeldet werden, weil zu wenig Kinder und Jugendliche vorhanden waren. Die meisten spielten danach als Gastspieler beim MTV Riede.

Auch im Herrenbereich kriselte es. Es gab zwar zuerst noch 2 Mannschaften, aber die Anzahl der Spieler war rückläufig. Im nächsten Jahr gab es nur noch 1 Mannschaft und ab 2007 hatten wir keinen Herrenfußball mehr.

Die jetzigen Kinder, Jugendlichen und Herren spielen überwiegend in Riede.

In der Jugend- und Altliga besteht eine Spielgemeinschaft mit dem MTV Riede und dem TSV-Thedinghausen.

In den letzten Jahren entstanden neben den Tennisplätzen auch noch 2 Beachvolleyballfelder.

Im 100. Jubiläumsjahr (2010) haben wir 658 Mitglieder.

Auf eine harmonische Zusammenarbeit in den Sparten mit engagierten Vereinsmitgliedern und Übungsleitern können wir stolz sein. Unter den einzelnen Sparten und im Vorstand wurde immer versucht, die Wünsche der anderen zu respektieren und zu erfüllen.

Hiermit möchten wir unseren Rückblick beenden.

Wir konnten natürlich nicht alles aufzählen und auch nicht alle benennen, die ehrenamtlich und aktiv unseren Verein unterstützt haben.

Zum Schluss möchten wir uns aber noch bei den politischen Gremien, Fachverbänden, Spendern, Sponsoren und allen bedanken, die uns auch außerhalb des Vereins in den vielen Jahren unterstützt haben.